Rother Gedanken und Neuigkeiten vor Roth

Rother Gedanken und Neuigkeiten vor Roth

Die letzten Einheiten vor der Challenge Roth sind absolviert. Jetzt geht’s ans Ausruhen, Regenerieren, Material checken und flott machen und versuchen, ein wenig Ruhe zu bekommen.

Heute gibt’s ein Update, wie das Training seit Lauingen lief und mit welchen Erwartungen und Zielen ich nach Roth fahre.

News: Zusammenarbeit mit Gerald Dygryn

Zuerst jedoch andere Neuigkeiten: Gerald und ich werden unsere Zusammenarbeit mit der Challenge Roth beenden. Das Timing mag dem Ein oder Anderen so kurz vor einem wichtigen Wettkampf merkwürdig vorkommen. Mir war es aber – gerade deshalb – so wichtig, letzte Woche ein klärendes Gespräch zu führen, was unsere Zukunft angeht.

Ich werde hier nicht in Details gehen, aber letztendlich war uns beiden während dem sehr offenen Telefonat relativ schnell klar, dass der gemeinsame Weg für uns nicht weitergehen würde.

Nun ist der Zeitpunkt für eine Trennung vom Trainer nie ideal oder optimal, schon gar nicht, wenn es nicht lange vorher geplant war. Ich wollte diese Entscheidung dennoch nicht mehr in die Länge ziehen, sondern jetzt getroffen haben – auch um einen klaren Kopf am nächsten Sonntag haben zu können.
Um in Christian Lindners Worten zu sprechen: Es ist besser, nicht zusammenzuarbeiten, als falsch zusammenzuarbeiten.

So ist das eben manchmal: Dinge und Ansichten können sich ändern und das wichtigste ist, wir gehen ohne Streitigkeiten auseinander, sondern mit Respekt gegenüber dem anderen.
Ich danke Gerald für die Zusammenarbeit und den Input. Insgesamt lässt sich auf die Zeit mit GDT gut zurückschauen: Ich habe Fortschritte gemacht, viel gelernt und mir sind tolle Leute über den Weg gelaufen.

Wie geht’s hier weiter für mich?

Das ist aktuell noch offen. Ich habe mehrere Ideen, nichts konkretes und werde hier in Ruhe Gespräche führen und eine Entscheidung treffen. Bis zum Ironman Kalmar im August werde ich aber hier sehr wahrscheinlich nichts unternehmen, sondern mich so darauf vorbereiten, wie ich es für mich am Besten halte.


Manchmal übernimmt Emmy meine Schwimmeinheiten 😉

Training: Zwischen Rennen und Liegen

Das Training seit Lauingen lief nicht perfekt, aber eigentlich ganz okay. Ich hatte bei dem Wettkampf ja am rechten Fuß (in der Socke) einen spitzen Stein, der leider eine schlimmere Wunde hinterlassen hatte, als ich während dem Lauf befürchtet bzw. gemerkt hätte. Leider hatte dies Auswirkungen auf meinen linken Oberschenkel (Fehlbelastung während dem Wettkampf und die Tage danach), was ich nun immer noch stark spüre.

Aktuell „arbeiten“ mehrere Leute daran, mich möglichst schmerzfrei an den Start zu bekommen, aber wir werden sehen. Tatsächlich komme ich Morgens kaum aus dem Bett und die ersten Schritte fühlen sich an wie bei einem 80 Jährigen Arthrose-Patienten (so denke ich zumindest). Wenn ich dann trainiere, fühlt es sich nach ein paar Kilometern wieder „fast normal“ an, auch wenn ich auf den ersten Kilometern nicht gesund aussehe.

Das gute an einer Langdistanz: Es sind ja am Ende 42,2 Kilometer zum Laufen. Deshalb gehe ich davon aus, dass der Oberschenkel mir 40 schmerzfreie Kilometer geben wird. Was dann sonst so weh tut, ist eine andere Sache ;).


Gewichtsprobleme kurz vor dem Wettkampf halten sich in Grenzen 😉

Challenge Roth – Erwartungen, Ziele, Pläne:

Ich arbeite derzeit mehrere Szenarien für Roth aus. In Lauingen habe ich gemerkt, wie „gut“ es ist, alle Möglichkeiten vorher durchgespielt zu haben. Ich weiß, dass ich nach dem Schwimmen 0-1 hinten liegen werde. Ich weiß aber auch, dass das Schwimmen nicht den kompletten Wettkampf definieren wird. Wenn ich alles vergleiche mit letztem Jahr, bin ich trotz der sportlich, gesundheitlich & privat holprigen Vorbereitung besser drauf und will auf jeden Fall die 9 Stunden knacken – das ist mein absolutes Mindestziel und das wird dieses Mal auch funktionieren.

Das nächste Ziel ist – mit nun perfekt abgestimmter Nutrition – meinen Marathon in unter 3 Stunden zu Laufen.

Auf dem Rad schätze ich mich an sich auch stärker ein, als letztes Jahr. Bei der letzten Austragung der Challenge bin ich (als Staffel-Fahrer) auf der leicht verkürzten, aber tendenziell leicht „langsameren“ Strecke mit sehr schweren Beinen (da es eher eine Trainingseinheit für mich war, als ein Wettkampf) 38kmh im Schnitt gefahren. Wenn ich bedenke, dass ich nächste Woche frisch an den Start gehe, generell bessere Watt fahre und vor allem aerodynamischer und ökonomischer auf dem Rad bin, will ich hier ~40kmh im Schnitt schaffen. Wenn ich mir Werte von den Vorjahren anschaue, ist mit meinen Watt / Kilogramm Körpergewicht sogar mehr drin, wenn ich ordentlich und konstant fahre und: Wenn ich ein klein wenig Gruppendynamik habe. Wir werden sehen.

Von der Seite ist es viel Zahlenschieberei, die mich letztendlich nicht schneller ins Ziel bringt, aber mich mental auf den Tag gut vorbereitet.

Ja, ein klein wenig im Kopf ist noch die Wassertemperatur: 21.9 ist die „magische Grenze“ für Neopren Ja oder Nein bei den Profis. Die knapp 24° für Age Grouper werden sicher nicht geknackt, denke ich. Bei den 21.9 bin ich eher der Meinung, dass es sehr eng wird und wir ohne Neo schwimmen.

Das macht die Startsituation in Roth dann anders (Profis starten alleine, Top Age-Grouper dann später) und ändert evtl. die Situation auf dem Rad ein wenig.

Das ich als schwächerer Schwimmer lieber mit Neo starte, ist logisch. Mir geht’s dabei gar nicht mal nur um Auftrieb und so. Für mich sind 3.8 Kilometer auch im 22-23° „kalten“ Wasser immer noch kalt und wenn ich dann 7.30 bei 16, 17° auf dem Rad sitze, weiß ich, dass da mein Körper nicht so gut funktioniert.

Aber: Man kann es nicht beeinflussen. Ich werde aus beiden Situation das Beste draus machen und es wird meine Ziele nicht beeinflussen.

Kaltes Wasser ohne Neo kühlt den Oberschenkel – wer weiß, wofür es dann gut ist 😉

Vorfreude!

Ich freue mich unterm Strich brutal auf das Rennen! Endlich wieder Langdistanz, wo so viel möglich sein kann, da einfach hinten raus so viel passieren kann. Die Laufstrecke macht definitiv richtig Lust auf den Marathon und die Radstrecke macht mit guten Beinen sehr viel Spaß.

Ich freue mich auch auf die tolle Atmosphäre in Roth und auf der gesamten Strecke. Ohne Corona Beschränkungen wird es sehr wahrscheinlich wieder eine super Stimmung, die ja auch die ein oder andere Minute rausholen kann.

Zudem kommt, dass ich viele Unterstützer an der Strecke haben werde, die mir mit Infos, Nutrition (das ist in Roth erlaubt!) und Anfeuerungen zur Seite stehen werden.


Alle sind schon gebrieft und ich tüftle noch das finale Konzept für die Marathonstrecke aus – wann ich welche Flasche wo bekomme. Am Ende wird’s ein langer Tag, mit vielen und großen Zielen. Ich werde alles geben, „meine Leute“ werden das auch, das weiß ich. Jeder weiß: Es gibt immer was zu coachen. Bis zum letzten Kilometer. Egal wie es läuft 😉

Den gesamten Tag gibt’s live beim BR ab 6.30 zu verfolgen. Eventuell gibt’s bei Instagram das ein oder andere Live-Update.

Danke fürs Lesen und bis bald. See you on the other side!

David.

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