Review & Preview

Review & Preview

Da bin ich mal wieder!
Es ist eine Zeit lang her, dass ich hier etwas von mir hören ließ. Auch bei Instagram war es recht ruhig und zwischenzeitlich gab es auch weniger zu erzählen.
Hauptgrund meiner kurzen „Auszeit“ war aber, dass einfach wahnsinnig viel zu tun war und ich schlichtweg nicht zum Schreiben gekommen bin.
Aber der Reihe nach. Ich will euch kurz mitnehmen und berichten, was die letzten Wochen so passiert ist und was in der nächsten Zeit ansteht.

3 Wochen Urlaub

Nach dem Ironman Austria (es scheint wie eine Ewigkeit her), habe ich mir drei Wochen lang „Urlaub“ gegönnt. Das heißt, weniger Sport, kein strukturiertes Training und auch bei der Ernährung mal etwas mehr Süßkram als sonst.

Das war geplant, bzw es macht einfach auch Sinn, nach einem letzten Wettkampf eine Pause einzulegen und versuchen, dem Körper die notwendige Zeit zu geben, vollständig zu regenerieren.

Ich versuchte die Monate Juli, August und September ein bisschen wirken zu lassen, versuchte viel zu reflektieren und zu analysieren. Es kamen ein paar Erkenntnisse, ein paar Schlüsse, die mich sicher für die nächste Saison – aber auch für die Zeit danach – weiterbringen.

Ganz stillhalten konnte ich nicht: Laufen, Radfahren mit dem neuen Gravel-Bike oder auch Schwimmen, Wandern – ein bisschen Bewegung muss natürlich sein, sonst weiß das Herz-Kreislauf-System ja gar nicht, was es tun soll.

Seit dem Re-Start vor gut 3 Wochen gab es dann wieder Struktur in meinen Alltag, gefüllte Schwimmbäder in denen ich mir meine „Bahn“ suchen und erkämpfen musste. Sogar einen Wettkampf (einen 10km Lauf) gab es sehr spontan. 38 Minuten und Platz 14 bei 10.4 Kilometern über Schotter und Waldwege waren sicher keine Top-Leistung, auf der anderen Seite war es ohne (viel) Vorbereitung, mit vielen Laufkilometern in den Füßen auch einfach ein schöner Test und gut zu sehen, was passiert wenn man mal eine gute halbe Stunde Vollgas gibt.
Den Lauf habe ich die ganze folgende Woche noch gespürt, was mal wieder gezeigt hat, wie wichtig (selbst bei einem 10km Lauf) eine gewisse Vor- und Nachbereitung ist.


Mein Gravel-Bike. Man wird ja nur einmal 30 im Leben und das war wahrscheinlich das beste und sinnvollste Geschenk seit Jahren von meiner gesamten Verwandtschaft 😉

Körperliche Pause = Kopfarbeit

Pause für den Körper ist das eine, Pause für den Kopf das andere. Letzteres wäre definitiv mindestens genauso wichtig gewesen, kam aber leider deutlich zu kurz.Zu viele Dinge standen an, die während den Wettkämpfen einfach zu kurz gekommen sind.

Zum einen war/ist da GETactive. Das Coaching meiner AthletInnen läuft das ganze Jahr über, klar. Aber gewisse Arbeiten, die im Hintergrund laufen, mussten warten und haben sich angestaut. Ich will mit GETactive erfolgreich(er) werden und wachsen. Ich denke sogar darüber nach, einen weiteren (dritten) Trainer als Kollegen zu beschäftigen, eine überarbeitete Website, neue Klamotten, Merchandise, Streuartikel, Trainingssoftware, eine strategische, langfristige Ausrichtung… es steht viel an, es ist viel in der Pipeline und vieles davon muss ich letztendlich alleine auf die Strecke bringen oder es bleibt liegen. Das ist das schöne am selbständigen Arbeiten!

Im Hauptfokus stand aber die letzten Wochen meine Vorbereitung auf eine Vortragsreihe, bei der es im Groben um Gesundheit und Ernährung gehen wird.

Nächste Woche werde ich eine kurze Präsentation bei der Industrievertretung Holubek halten, Ende November dann einen zweistündigen Vortrage über Ernährung, mehr Energie im Alltag und Gesundheit bei der Firma Aprovis.
Das Konzept steht jetzt endlich final und es geht nur noch darum, die letzten Details zu bearbeiten. Ich freue mich auf beide Vorträge und bin gespannt was da in Zukunft noch kommt. Besonders bei Aprovis haben wir für kommendes Jahr ein paar weitere spannende Sachen geplant.

Ein weiterer Schwerpunkt, der eher Kopf als Körper betraf, war das Thema Budget für das Jahr 2022.

Ich hatte ja während dem Jahr mal grob über meine Einnahmen aus Sponsorengeldern gesprochen. Dazu kommen ein paar Euro hier und da aus Coaching und Ernährungsberatung. Aber, unterm Strich sah es Ende des Jahres so aus, dass definitiv deutlich, deutlich mehr raus als rein geht.

Geplant war ja ursprünglich, dass ich 2020 und 2021 zwei Jahre das „Profi-Projekt“ durchziehe und Ende 2021 ein Fazit ziehe und sehe, ob und wie es weitergeht. Nun ist es Ende 2021 und ich tue mich schwer, das Jahr 2020 als wirkliches Jahr zu zählen, da hier natürlich sportlich nichts passiert ist, bei GETactive wenig(er) ging, da die meisten Wettkämpfe ausgefallen sind. Wer braucht schon einen Laufcoach, wenn er keinen Wettkampf hat?

Finanziell gesehen, muss ich das Jahr 2020 aber zählen lassen. Die Einnahmen waren nach Beendigung meines Jobs natürlich schon größtenteils weg und zwei Jahre von Rücklagen zu leben trotz Haus, Hund und Triathlon ist schwierig.

Also saß ich da und habe auch das genaustens analysiert. Genauso wie im Sport, kann man auch hier nur Fehler beheben, wenn man weiß, wo sie sind.

Meine Fixkosten sind definitiv sehr hoch – daran lässt sich aber wenig ändern. Arztkosten, die ich teils lange auslegen muss und dann nicht immer im vollen zurück bekomme notwendig, Hotel- und Flugkosten für Wettkämpfe und Trainingslager sind ebenso wichtig wie die Kosten für Trainer und Material. Unterm Strich muss ich sagen, ist die einzige Möglichkeit, das Problem zu beheben, die Einnahmenschraube in die Höhe zu drehen. Sehr wahrscheinlich auch deshalb meine detaillierten Pläne für GETactive.

Für 2022 sieht die Situation so aus, dass ich zwei Trainingslager mit GDT geplant habe, die auch notwendig sind – insbesondere wenn ich ans Schwimmen denke.
Dazu kommen natürlich Wettkämpfe (mehr dazu gleich) und die ein oder andere Ausgabe bezüglich Material. Da bleibt noch abzuwarten, wohin die Reise nächstes Jahr genau geht und ob sich hier noch etwas auftut.

Sparen ist das eine, am falschen Ende sparen aber im Leistungssport auch eher der falsche Schritt.

Dennoch weiß ich, dass die finanzielle Situation alles andere als „locker“ ist und mir zwischenzeitlich die ein oder andere schwierige Nacht beschert hat.

Das bringt mich auch zum Ausblick für die kommende Saison!


Beim 10km Lauf in Rain am Lech. Wird nicht mehr meine Disziplin, hat trotzdem Spaß gemacht sich mal ordentlich die Füße zu zerschießen.

2022 in Planung

Wettkämpfe in Südafrika, Kalifornien, Dubai und Vietnam – wäre eine Möglichkeit. Die Realität wird aller Voraussicht nach anders aussehen im nächsten Jahr. Ich plane derzeit hauptsächlich regional, gut erreichbare Wettkämpfe mit wenig oder keiner Zeitverschiebung.

Das kann sich ändern, wenn sich eine Situation oder Möglichkeit auftut, aber grundsätzlich ist das der Plan. Kopenhagen im August steht bislang als der Hauptwettkampf fest, aber auch das ist (alleine schon deshalb, weil man jetzt noch nicht weiß, ob es ein PRO-Rennen wird, oder nicht) noch mit einem Fragezeichen versehen.

Was das finanzielle (und auch sportliche) Thema angeht, so will ich in einem Jahr das Resümee ziehen, welches ich – wenn es normal gelaufen wäre, ohne Corona, ohne Verletzung, ohne kompletten Saisonausfall in 2020 – eigentlich jetzt gezogen hätte.

Was bedeutet das?

In einem Jahr, also Oktober / November 2022 werde ich wieder da sitzen, die sportlichen Leistungen analysieren, die Einnahmen und Ausgaben genau unter die Lupe nehmen und sagen „es macht Sinn für eine weitere Saison“. Oder eben nicht.

Ich mache es von zwei Faktoren abhängig:

  • Sportlich gesehen will (und muss) ich nächste Saison einen Sprung nach vorne machen. Die Zeiten dieses Jahr waren nicht grottenschlecht, teilweise weiß ich zumindest genau, warum gewisse Zeiten nicht geklappt haben – aber unterm Strich war ich von einer Sub 9 noch 20 Minuten entfernt und von einer Top 15 Platzierung bei beiden Ironman Wettkämpfen noch ein Stückchen weiter.

Den Sprung will ich schaffen. Wenn ich im kommenden Jahr sagen kann, dass ich bei Ironman Wettkämpfen um die Top 15, eher die Top 10 mitkämpfen kann (ich rede noch nicht vom schaffen), dann ist viel gewonnen. Wenn ich bei regionalen Wettkämpfen in die Top 5 komme, dann bin ich da, wo ich nächstes Jahr hin will. Und das wiederum öffnet auch die ein oder andere Tür bei potentiellen Sponsoren.

  • Finanziell gesehen hängt natürlich viel an der sportlichen Entwicklung. Sponsoren kommen mit Erfolgen. GETactive wird bekannter, wenn ich bekannter werde. Mein Standing als jemand, der über Ernährung quatschen kann und über Motivation oder Coaching erzählen kann, verbessert sich mit jeder guten Platzierung.

Insgesamt muss ich in einem Jahr sagen können, „es macht sportlich Sinn“ weiterzumachen und „es geht sich finanziell aus“. Und beides geht in gewisser Weise Hand in Hand.

Das soll jetzt nicht heißen, dass ich Gedanken ans Aufhören habe – im Gegenteil! Aber bei jedem Start-Up, bei jeder Firmengründung kommt am Tag X der Punkt X, wo es heißt „schaffen wir – oder nicht“ – „Macht es Sinn, oder eher nicht?“.

Bis dahin ist mein Ziel, alles zu geben, dass es weitergeht. Den sportlichen Erfolg hab ich zum gewissen Teil natürlich selber in der Hand, auch wenn gewisse Limitationen natürlich gesetzt sind. Mein Ziel ist, dass ich über den Winter eine gute Entwicklung hinlege und die Basis für eine gute Saison lege.

Kommende Woche geht’s nach Wien zur Leistungsdiagnostik. Nach drei Wochen Training (und einer Woche fast komplett Pause, da ich mit grippeähnlichen Gefühl irgendwie nicht leistungsfähig war – kein Corona!) erwarte ich keine Wunder, aber es gibt uns eine Ausgangssituation mit der wir planen können.

Vor 4 Wochen stand bereits eine Spiroergometrie und Laktattest auf dem Rad an (im Rahmen einer Untersuchung, die ich für die Profi-Lizenz „erfolgreich“ bestehen musste). Damals wurde ich von der Idee eines Leistungstests etwas überumpelt, saß dann 12.00 Uhr ohne gefrühstückt zu haben, ohne Radhose auf dem Ergometer und die Ergebnisse waren gar nicht mal so verkehrt. Schauen wir mal, wie es nächste Woche aussieht – ich werde berichten und euch an den Werten teilhaben lassen.

Das erste Trainingslager wird dann im Februar auf Fuerteventura sein, wo ich viele Umfänge abspulen, aber vor allem auch sehr viel Zeit im Wasser verbringen werde.
Gleiches gilt für die Zeit im April, wo wir auf Mallorca sein werden.

Bei allem „Druck“ und bei allen Zielen – ein bisschen muss, will und werde ich das Training definitiv genießen. Und dann schauen wir mal, wenn es im Mai wieder mit den ersten Rennen losgeht, wo ich stehe – bzw wie schnell ich schwimme, Rad fahre oder laufe.


Beim Coaching mit Bananenbrot beim München Marathon. Eines der Highlights dieses Jahr für GETactive!

Ich melde mich dann nach den Tests, auf der langen Rückfahrt aus Wien. Nicht viel Zeit, aber bis dahin ist schon wieder viel passiert.

Bleibt sportlich und gesund,

David

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