Happy Coach & Roth-er Staffel Finisher

Happy Coach & Roth-er Staffel Finisher

Der/die ein oder andere hatte unser „GETactive Spezial Wochenende“ live von der Challenge Roth bei Instagram ja mit verfolgt – vielen Dank fürs einschalten! Ich wollte das nicht machen, um den Account zu pushen oder weil ich mir gerne beim in die Kamera reden zuschaue sondern, weil es aus GETactive Sicht ein echtes (erstes) Highlight war:
Wir hatten mit Wolfgang Spiegl einen Starter für die Langdistanz, mit dem ich gemeinsam seit 2019 an dem Projekt gearbeitet hatte. Aus seinen vor zwei Jahren angedachten 12 Stunden wurde eine von mir sehr optimistische Prognose von „knapp unter 10“, sowie seiner Tendenz von „wenns perfekt läuft, dann 10.30“. Wir einigten uns bereits am Tag davor darauf, dass wohl in der Mitte die Wahrheit liegen würde. Mit 10.12h für eine erste Langdistanz waren Athlet und Trainer super zufrieden! Ich bin gespannt, welches kleine Projekt hier noch folgt.
Für mich war Wolfgang der erste Triathlet, den ich coachen durfte. 2019 einigten wir uns darauf und er war happy mit der Situation mir sein ehrliches Feedback geben zu dürfen und ich war froh, einen erfahrenen Läufer zu haben, der auch schon die ein oder andere Mitteldistanz gut gefinished hatte an dem ich ein bisschen „rumprobieren“ konnte.

Letztendlich hat die stetige, gute und ehrliche Kommunikation zwischen uns beiden diesen erfolgreichen Weg geebnet und möglich gemacht.
Wolfgang ist Geschäftsführer eines großen Planungsbüros für Haustechnik in München und hat keine 35 oder 40 Stunden Woche. Daneben kommen mit Familie und einige privaten Projekten immer wieder Dinge, die irgendwie mit dem Training Einklang finden müssen. Eine Herausforderung, die wir gemeinsam – denke ich – ganz gut gelöst bekommen haben und die zeigt, dass die objektive Sicht (eines Trainers) helfen kann, diese Balance zu finden und dabei auch noch sportliche Fortschritte zu machen.

Demzufolge war es für mich schon aufregend am Sonntag: Ich wusste, Wolfgang ist gut drauf, gut vorbereitet und würde das Ding schon machen. Aber ich hatte es halt nicht selber in der Hand und konnte nichts ändern den ganzen Tag, nicht eingreifen. Deshalb war ich einfach extrem happy und schon auch ein bisschen stolz, als er dann gegen 18.00 Uhr ins Ziel eingelaufen war und mit sich und seiner Zeit zufrieden war.
Ich finde es ist absolut nicht selbstverständlich, dass man einem gut 20 Jahre Jüngeren Typen, der sagt er macht jetzt Trainer, vertraut und sich sportlich zu einem großen Teil in seine Hände begibt. Dafür bin ich Wolfgang sehr dankbar!


Mit Wolfgang am Abend nach der Challenge

Vallox Tri Team

Ich selber war ja nun auch in Action – wenn auch nur auf dem Rad. Wie im letzten Blog schon angekündigt, bin ich mit meinen beiden ehemaligen Arbeitskollegen von der Gienger München KG Thorsten Hundt (Läufer) und Thomas Frank (Schwimmer) bei den Staffeln gestartet. Unterstützt wurde das ganze von meinem ehemaligen Arbeitgeber und zum größten Teil von der Firma Vallox (die ja auch mich seit 2020 unterstützen).

Als Staffel sind wir mit 10.28h ins Ziel gekommen, aber ich möchte ein paar Worte zu meiner Radleistung loswerden.


ValloxTriTeam beim EInlauf ins Stadion

In unserem GETactive Instagram Special hatte ich angekündigt, mit ca. 4 Watt pro Kilogramm Körpergewicht fahren zu wollen, was bei mir knapp über 250 Watt entspricht (Ja, ich wiege aktuell zwischen 63 und 64 Kilo).
Ich hatte auch erwähnt, dass ich (bewusst) die Radstrecke aus einer vollen und harten Trainingswoche in Angriff nehmen werde – also ohne vorher auszuruhen (kein Tapering) und ohne mich speziell darauf vorzubereiten.
Das soll nicht abwertend klingen, aber da ist mir der Ironman Österreich einfach zu wichtig, als das ich hier das Training hätte umstellen können und mich speziell auf Roth vorbereiten hätte können.


Sieht im ersten Moment ja eigentlich ganz gleichmäßig aus…

Die ersten beiden Stunden liefen wirklich noch ziemlich gut und ich bin mit 245 Watt (3.83 W/kg) von den „nackten Zahlen“ fast zufrieden (Zum Vergleich: Die absolute Weltspitze fährt auf den 180 Kilometern ca 4.1 W/kg). Die Geschwindigkeit lässt trotzdem zu wünschen übrig (38.5 km/h). Woran das liegt? Abfahrten, enge Kurven, zu wenig Risiko. Punkte, die besser werden, aber das hab ich für Kärnten absolut im Fokus. Hier wird nichts liegen gelassen. Fakt. Zur Not schreibe ich es mir auf den Lenker!
Ab Kilometer 60 ungefähr habe ich die Müdigkeit in den Beinen mehr und mehr gespürt und musste ein wenig drosseln, um nicht Gefahr zu laufen, hinten raus einzubrechen. Deshalb waren die letzten beiden Stunden auch geringer bei der Leistung und nur 37km/h im Durchschnitt.

Wenn ich die Endzeiten vergleiche (nicht mit den Top-Top, aber den Top Leuten) dann fehlen z.B. zu Thomas Davis (Platz 9 in der Endabrechnung) ca 15 Minuten. Zu viel, aber ich will meine Zeit auch nicht zu kritisch sehen, da der Faktor Tapering einfach eine Menge ausmacht.
Ich bin auch wieder davon überzeugt, dass eine gute Radzeit mit einer guten Renndynamik (den Leuten die um einen herum sind) zusammenhängt. Da war für mich am Sonntag wenig dabei – eher wie eine deutsche Autobahn am Reise-Sonntag. Chronische Mittelspurfahrer inklusive 😉

Am Montag ist mir beim kurzen Radputzen aufgefallen, dass wohl meine Hinterradbremse geschliffen hat. Ich muss dazu sagen, dass ich spontan drei Tage vor dem Rennen (mein Fahrradladen, Zweirad-Uhl hatte noch Urlaub) an meinen Bremsen rumgebastelt hatte. Wahnsinnig gute Idee. Theoretisch. Praktisch hatte ich in Roth eine Vorderradbremse und eine so naja Hinterradbremse.
Ich weiß nicht, wie viel da wo geschliffen hat und es hat sicher keine 5 km/h im Schnitt ausgemacht. Aber wenn wir Anzüge tragen (ich bin froh, in Kärnten wieder „meinen“ Anzug zu tragen), die 8-12 Watt einsparen können, dann kann eine Bremse halt ruck zuck mal 10 Watt bremsen.
Sollen auch alles keine Ausreden sein, unterm Strich war es für meine eigenen Ansprüche einfach ein paar Minuten zu langsam. 4.15h wäre da einfach eine Welt besser gewsen als die 4.25h.

Insgesamt war es dennoch – vor allem auch aus GETactive Sicht – ein tolles Wochenende und es hat Spaß gemacht, ein Teil der Staffel gewesen zu sein.

Danke an dieser Stelle noch mal an Vallox und Gienger für die Unterstützung und an Thomas und Thorsten für die Vor-Ort Organisation!


Gruppe für Gruppe überholt. Dennoch ist die Gesamtzeit noch nicht ganz da, wo ich sie haben will

11 Tage bis Ironman Austria

Genug von der Rother Radelei, der Blick geht nach Österreich!
Der wohl letzte große Tag des Jahres für mich.

Klar ist, körperlich war die Basis seit Juli gelegt für alles, was da noch kommen mag dieses Jahr. Da kann man zwischen den Wettkämpfen nicht mehr wahnsinnig viel an der Pace und Power arbeiten. Aber: Der Kopf (erinnert ihr euch an meine Probleme in Waren beim Müritz Triathlon?) kann schneller trainiert werden und Anpassungen dauern hier keine 21 Tage, sondern manchmal nur 21 Minuten.
Ich habe quasi sofort nach Kopenhagen gemerkt, wie heiß ich auf einen weiteren Wettkampf bin. Wie sehr ich es mir und ein paar anderen beweisen muss, dass ich es dieses Jahr (am besten möglichst weit) unter die 9 Stunden schaffen kann und das wir dieses Jahr eine gute Basis für kommende Saison schaffen konnten.

Alles an harten Trainingseinheiten – egal ob Intervalle auf dem Rad, beim Laufen oder im Wasser liefen seit Kopenhagen auffallend gut. Warum? Sicher nicht, weil der Körper einen Sprung gemacht hat. Sicher deshalb, weil der Kopf mehr bereit ist zu leiden als zu zuvor. Es ist eben ein riesen Unterschied zwischen „fit“ und „race fit“ – und letzteres kommt einfach von Wettkämpfen.

Man denke an einen Bundesliga Spieler, der zwei Monate verletzt war: Wenn den jemand im Supermarkt sieht, schimpft jeder dass er seine Millionen verdient aber nicht spielt. In Wirklichkeit kann er trainieren, sieht logischerweise fitter aus als der Mann an der Kasse 2 der das Sixpack kauft und nicht selber hat, aber ist eben weit weg von „Matchfit“.

Ich denke, ich bin mental und körperlich so „race fit“, wie ich es das ganze Jahr noch nicht war. Die letzten Einheiten vor Kärnten stehen noch an, bevor es dann ab Sonntag oder Montag ruhig wird und wir dem Körper eine Chance auf volle Erholung vor dem großen Knall geben.

Wahrscheinlich melde ich mich noch einmal mit ein paar Zeilen kurz vor oder aus Österreich mit meinen letzten Einschätzungen.

Bis dahin hoffe ich, dass der Wörthersee bitte, bitte die 21.9°C knackt und auch die Pro`s mit Neo schwimmen (gar nicht wegen der Pace, sondern mehr weil ich weiß, dass ich mich sonst auf dem Rad wieder wie ein Schneemann ohne dämmendes Material fühle).

In diesem Sinne… Stay Frosty und bis bald,

David

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