Happy Next Year

Happy Next Year

Neues Jahr, neues Glück.

Wäre zu einfach, klingt aber erstmal gut und optimistisch.

Kurzer Rückblick, kurzes Vorausschauen – so wie das halt Ende des Jahres immer der Fall ist.

Beides will ich dieses Mal sehr kurzhalten, da das zurückschauen diese Saison eher suboptimale Gefühle hervorruft und ohnehin nicht so meins ist. In die Zukunft sehen probiere ich an dieser Stelle auch nicht bis ins letzte Detail. Denn: Es kommt erstens meistens anders und zweitens als man denkt. Oder so ähnlich.

Rückblick und Takeaways 2022

Das dieses Jahr 2022 für mich sportlich gesehen schwierig war, ist „very well documented“, wie der Engländer sagen würde.

Ein paar der wenigen Hauptpunkte, die ich mitnehme und die ich 2023 anders machen möchte und werde:

  • Topform ist für die Raceweek: Ich war extrem zuversichtlich, als ich im März und April super drauf war. Die besten Werte im Training in allen Disziplinen, unerreichbar davor, unerreicht seit jeher. Was hat es (mir) gebracht? Wenig. Warum? Weil die Form einfach zu früh da war. Die Trainingswochen, die ich da runtergespult habe, sind machbar. Aber nicht für monatelanges Training. Ein oder zwei dieser damaligen Blöcke oder Wochen hätten als „icing on the cake“ sehr wahrscheinlich ausgereicht, dass ich verletzungsfrei und in sehr guter Verfassung an einer (und mehreren) Startlinie gestanden hätte.
  • Auf den Körper hören (Version 3/3): Mal wieder. Und klar klingt das rückblickend immer logisch und jeder sagt „na klar… so hättest ja keinen Ironman machen können“. Aber: Wenn du mit zwei, drei, vier oder fünf Leuten zu tun hast, die medizinischen und sportlichen Background haben, dann denkst du manchmal (leider) „okay, dann geht das schon noch weg. Dann zieh ich das jetzt hier und das jetzt dort und das eben hier auch noch durch und am Ende geht alles gut aus“. Ja, kann klappen. Kann aber eben auch daneben gehen.
    Das bei dem Trainingspensum im Langdistanztriathlon ab einem bestimmten Niveau Schmerzen im Training normal sind, ist klar. Aber eine Verletzung 10 Wochen vor einem Wettkampf durchzutragen, ist Mist. Dann kann es dieser Wettkampf nicht werden.
    Im Endeffekt bin ich der Einzige, der den Schmerz in dem Moment spürt. Und wenn ich Tage oder sogar Wochenlang in der Früh aufstehe und eigentlich nicht weiß, wie ich zum Wasserhahn kommen soll, dann ist das ein Zeichen. Eines, dass ich eher auf eine Liege gehöre, als auf ein Fahrrad. Der berühmte Ritt auf der Rasierklinge ist es, den es gilt, zu meistern. Das braucht Erfahrung. Da habe ich dieses Jahr – wieder einmal – ein paar machen dürfen ;).
  • Eine Trainingseinheit ausfallen zu lassen, kann die beste Einheit der Woche sein:
    Wie oft sage ich solche (blöden?) Sprüche „meinen“ Athletinnen und Athleten, wenn es mal nicht optimal läuft? Oft genug, um es eigentlich selber wissen zu müssen. Keine Details, aber wenn du den Schlaf für die Regeneration nicht hast, wenn du im Stau stehst, weil du zu blöd warst, dein Navi zu lesen, wenn deine Schaltung beim Training kaputt geht oder, oder, oder: Lass es. Lass es eine rote Einheit sein. Und schieb sie nicht auf morgen. Mach morgen nicht aus 3 Stunden 4 Stunden oder irgendwie sonst etwas. Du gehst nicht kaputt, wenn eine Einheit ausfällt. Aber du gehst kaputt, wenn du zu viel Load auf die Tage danach schiebst oder es anderweitig versuchst, zu kompensieren.
  • Ich bin keine Maschine:
    Last but not least: Körperlich ist das eine. Mental das andere. Und dann kommt noch irgendetwas ganz anderes. So etwas, wie bei uns im April zu Hause passierte, während ich auf Mallorca im Trainingslager war, wünscht man niemanden. Wenn so etwas passiert, dann sollte man sich aber auch Zeit nehmen, so etwas zu verarbeiten. Einfach weiter zu machen – kann funktionieren, kann aber eben auch schiefgehen. Bei mir endete es damals mit der Rippenfraktur, die ein Resultat von zu wenig Kopf bei der Sache und zu viel Kopf woanders war. Auch hier wieder: Eine Woche Pause hätte im Nachhinein gar nichts gemacht. Eine gebrochene Rippe, hatte sehr viel gekostet. In jeglicher Hinsicht.

Fast schon vergessen sind die beiden (YEAH!!) Wettkämpfe dieses Jahr: Mitteldistanz in Lauingen mit 3.42h und Platz 5 und die Challenge Roth (9.15h). Beides mit körperlich erschwerten Bedingungen, beides anders vorgestellt aber beides mit Abstand betrachtet positiv(er) in Erinnerung, als am Tag direkt.

Das Schweden und Israel beides aus unterschiedlichen Gründen jeweils eine Woche zuvor gecancelt werden mussten, war bitter und ein Resultat aus den obigen Themen.

Business as usual?

Was gab es noch dieses Jahr? Neudeutsch würden ja viele GETactive als „mein Business“ beschreiben. Ich sag halt immer ich bin Profi-Triathlet und nebenbei Trainer und Ernährungsberater. Klingt nicht ganz so hipp, aber ist das gleiche.

Und auch hier ist es so, dass sich Geduld und – gute – Arbeit auszahlen. Irgendwann fallen dir auch mal ein paar Steine vom Balkon, die du nicht an den Kopf bekommst, sondern fangen kannst.

So kann ich mittlerweile sagen, dass sich die Geschichte sehr gut entwickelt. Laufcoaching und Triathloncoaching ist die eine Säule. Ernährungsberatung die andere. Insgesamt bin ich hier von Laufanfängern, ambitionierten Hobbysportlern bis hin zum Leistungssport und bei der Ernährungsberatung vom „um Gesundheit kämpfenden“ Senior bis hin zum Profisportler mittlerweile so aufgestellt und gefragt, dass es Spaß macht und das nötige Kleingeld bringt.

Hier kann 2023 so weitergehen, wie es aufgehört hat.

Sportlich gesehen, kann 2023 so anfangen, wie 2022 angefangen hat. Nur dann geht’s ein bisschen anders weiter. Neues Jahr, nächster Versuch.

Was macht das Training aktuell?

3 Wochen nahezu komplette Pause haben ihre Spuren hinterlassen. Genauso wie das nicht wirklich einwandfreie Training vor Israel. Ich war auf mehreren Ebenen unfit und ich hätte es nicht derart brutal eingeschätzt (immerhin hatte ich auch 3-4x die Woche Krafttraining gemacht, aber eben nichts im Ausdauerbereich). Ruhepuls, Puls und Pace, Watt auf dem Rad, Schwimmfitness… alles war zu Beginn des aktuellen Trainingsblocks so weit im Keller, wie seit vielen, vielen Jahren nicht.

Aber: 3 Wochen solide Arbeit und der Körper ist langsam wieder „ready to rumble“. Geduldiger Aufbau Richtung 2023 – im Mai sollen allerdings erst die ersten Wettkämpfe für mich anstehen. Zeit, die ich auch brauchen werde, um wieder in eine gute Verfassung zu kommen.

Und auch hier kommt es dann aber doch wieder anders und das Jahr 2022 muss mir ein letztes Mal zeigen, dass es für mich sportlich kein ideales war: Heute morgen mit einer dicken Erkältung aufgewacht. Ist nicht dramatisch, aber hätte es jetzt auch nicht unbedingt gebraucht. Schwimmen, Laufen und Radfahren war heute auf jeden erstmal ausgefallen. Wird aber sicher die kürzeste Zwangspause, die ich dieses Jahr hatte, alleine schon, weil das Jahr gleich vorbei ist.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an ALLE, die mich dieses Jahr auf meinem Weg unterstützt und begleitet haben und an alle, die mit Interesse diese Zeilen lesen!

Guten Rutsch und ein gutes, gesundes und (evtl. sportlich) erfolgreiches Jahr 2023!

David

Post a Comment