Blog 1-2023

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Januar Rückblick

Vor 5, 6 Wochen war ich tatsächlich mal soweit, dass ich kurz davor war, mit der ganzen Triathlon-Geschichte aufzuhören. Nach der langen Trainingspause im November/Dezember war der Einstieg erwartungsgemäß schwierig. Das er so zäh werden würde, hatte ich nicht für möglich gehalten.

Ende Dezember kam noch eine kurze Erkältung dazu, die noch einmal zwei, drei Tage kostete und mental noch einmal einen kleinen Hieb gab.

Am 1.1. war das Gefühl besser, ich konnte bei frühlingshaften Temperaturen auf dem Rad sitzen und eine lockere Runde drehen und in diesem Moment fühlte es sich ein wenig wie „Neues Jahr, neues Glück“ an.

Es folgte ein überraschend guter, solider Trainingsmonat, der mich wieder auf ein sehr zufriedenstellendes Pre-Season Level gebracht hat und schon ist die Lust und Motivation auf die Saison wieder bei 100%.

Ganz so simpel war es aber nicht:

IT-Band-Syndrom

Wenn mich ein paar meiner LäuferInnen in der Vergangenheit gefragt haben, ob wir nicht mal zusammen eine lockere Runde laufen gehen könnten, habe ich meistens abgelehnt. Mein leicht arroganter Spruch „bei einer 6er Pace bekomme ich Knieschmerzen“ holte mich hier aber tatsächlich mal selber ein:

Normalerweise ist meine Grundlagenpace für alle langen und lockeren Ausdauerläufe bei 4.50-5.10 min/km, bei einem Puls von ca. 130. Da bin ich weit weg von meiner Schwelle und kann theoretisch ewig so laufen.

Nach der letzten Pause schien irgendwie alles an (Lauf)Fitness verschwunden:

Gefühlt hatte ich beim Schuhe anziehen schon eine 155er Herzfrequenz und 2 Kilometer machten mich schlapper und müder als jeder lange Tempolauf.

Und da kamen sie: Knieschmerzen. Ausgelöst u.a. durch (gezielt) zu langsames Laufen, um meine Grundlagenausdauer wieder auf Vordermann zu bringen. Der Laufstil passte einfach nicht mehr zum Läufer.

Wenn man bzgl. IT Band Syndrom (Diagnose war MRT gesichert) recherchiert, empfehlen sehr viele (altmodische, meiner Meinung nach) Ärzte und „Experten“ eine sofortige Laufpause von 8-12 Wochen und so weiter und so weiter. (Jetzt kann man vielleicht meine mentalen Schwierigkeiten für einen Moment nachvollziehen.)

Der Januar, schon wieder mit Verletzung und Pause? Bitte nicht..

Gleichzeitig schickt einen die englischsprachige Fachliteratur auf andere Wege: Laufen, so lange es schmerzfrei ist, langsam aufbauen, jeden zweiten Tag UND: Gesäßmuskulatur spezifisch trainieren.

Ich entschied mich für letzteren Weg.

Gleichzeitig musste ich für einen Moment von meiner eigenen Trainingphilosophie abweichen, da ich schlichtweg nicht „so langsam“ laufen konnte ohne Schmerzen ab 500 Metern.

Das heißt ich hatte hier 2 Wochen lang ein kleines internes Rennen: Wie schnell würde sich mein kardiovaskuläres System daran erinnern, dass es eigentlich ganz flott und locker laufen kann vs. wie würde sich das IT Band Syndrom verhalten bei gezielter Kräftigung der Gesäßmuskulatur und normalem Laufstil.

Der Plan ging auf: Nach 2 Wochen begann die Normalisierung der Herzfrequenz. Der Schmerz am Knie wurde weniger und weniger und wo zu Beginn noch bei 3 oder 4 Kilometer der Körper Meldung machte, konnte ich mittlerweile zumindest meine kleinen 10 und 12 Kilometer Hausrunden wieder relativ problemlos drehen.

Das ganze kombiniert mit bisschen Kühlung nach dem Training und natürlich mit immens viel Aufwärmen, Stabi-Arbeit und Kräftigung.

Ende Januar konnte ich endlich wieder die ersten Intervalle für 200 und 400 Meter auf der Bahn laufen und – Trommelwirbel – die Grundlagenpace ist tatsächlich wieder bei ca 5 min/km mit einem Puls von immerhin weit unter 140. Schmerzfrei das ganze, bei ungefähr 70 Laufkilometern pro Woche.

Herz

Aber dieses Thema „Unsportlichkeit“ spiegelte sich nicht nur beim Laufen (und Schwimmen und Radfahren und auf der Waage) wieder, sondern auch bei der ärztlichen Untersuchung.

Für die DTU Elite Lizenz braucht es eine DOSB Untersuchung, die eigentlich nur aus einem Ruhe-EKG und einem „ja, alles gut  – gez. Dr. XY“ besteht.

Leider überstand ich nicht einmal mehr diese lapidare Prüfung:

Ich meinte bei dem Gespräch mit der Ärztin noch, dass mein Herz ja eigentlich das einzige Körperteil bei mir sei, was tip top funktioniere.

30 Minuten später wurde ich mit ein paar Fragezeichen und Hausaufgaben (Langzeit EKG) und Nachsitzen (Leistungsdiagnostik mit Belastungs-EKG) wieder nach Hause geschickt.

Es sah zwar alles nicht dramatisch aus, aber die Werte waren deutlich anders als die, die es normalerweise bei mir gab.

Gleiches spiegelte sich zu diesem Zeitpunkt auch bei meinem Ruhepuls wieder: 42-44 statt 35-38.

Kurzum: Ich fand es gut, dass genau hingeschaut wurde.

Bei den weiteren Untersuchungen knapp 3 Wochen später sah auch hier alles wieder bestens aus und ich bekam meinen Zettel für den Recall, so dass zumindest mal der Lizenz nichts im Wege steht.

Die Leistungsdiagnostik ergab lustigerweise mit einem Watt unterschied die gleichen Werte wie im November 2021, nur bei etwas mehr (temporärem) Körpergewicht.

Kurzes Zwischenfazit an dieser Stelle:
So sehr man sich manchmal eine sportliche Auszeit wünscht – und bei mir war das nach der kurzen Absage vor Israel definitiv der Fall – es tut nicht gut. Der Körper fährt das Jahr lang mit 220 auf der linken Spur und wird plötzlich ohne Reifen auf dem Standstreifen gestellt. Das man da einrostest, ist logisch. Selbstexperiment geglückt, Erfahrungen für meine Athleten (und mich selbst) mal wieder am eigenen Leibe ausprobiert.

Radfahren und Schwimmen

Auf dem Rad war es im Gegensatz zu den oben genannten Themen fast schon absolut unspektakulär. Hier sprang der Körper schnell wieder an und aktuell kann ich lustigerweise hier bessere Werte fahren, als je zuvor. Wenn ich meine angepeilten Race-Werte von 2021 und 2022 anschaue, dann ist das aktuell Grundlage mit einer 120er Herzfrequenz. Wie das ganze dann draußen auf dem Zeitfahrrad aussieht, bleibt abzuwarten – aber die Tendenz ist hier schon mal super.

Im Wasser war ich genervt! Es lief mal gut, mal furchtbar. Ich kam hier aber letztendlich zu dem Entschluss, dass mir ein neuer Input gut tun würde und machte mich auf die Suche nach einem neuen Schwimmtrainer. Ich beendete die Suche auch nach ca 10 Minuten wieder, weil ich eigentlich seit über einem Jahr einen Namen im Kopf hatte.

Bei meinem letzten (Schwimm)Trainer hatte ich im Wasser schon einiges gelernt, keine Frage. Das eine Pinkelpause bei einer 90 Minütigen Einheit ein Drama ist, zum Beispiel. Spaß beiseite, meine Wasserlage ist definitiv seither so viel besser, dass zumindest dies kein Problem mehr darstellt.

Dennoch bin ich mit diesen „gelernten Ansätzen“ nicht mehr weiter gekommen und bin letztendlich stagniert, sowohl bei schnellen Segmenten, als auch bei längeren Sets.

Eine einzige Einheit mit neuem Input vor ungefähr 2 Wochen war es, die mir hier mal wieder die Augen neu geöffnet hat. Seither bin ich regelmäßig bei den Pausen am Beckenrand oder nach den Einheiten am Staunen gewesen, wie „einfach“ schnelles und lockeres Schwimmen sein kann. Durch eine technische Detail-Änderung, die mir anscheinend einfach mal jemand erklären musste, der es selber zu 100% kann und der es auch gut rüberbringen kann.

Achso, Namen gibt’s natürlich noch. Aber lasst uns erstmal anfangen zu arbeiten! 😉


Flucht zur Sonne…

GETactive Trainingslager auf Mallorca

Ich tippe die Zeilen während wir im Anflug sind nach Alcudia, Mallorca.

Gut zwei Wochen Trainingslager in (hoffentlich) wärmeren Bedingungen als zu Hause.

Das Wetter auf Mallorca war zuletzt nicht perfekt, gleichzeitig liebe ich die Ruhe, die es dort zu der Jahreszeit gibt im Vergleich zu überbuchten und überteuerten kanarischen Inseln (wo das Wetter fairerweise einfach noch ein wenig konstanter und sicherer ist).

Wir werden das beste draus machen und sicher eine gute Zeit haben.

Mit dabei sind ein paar Leute, die ich aktuell trainiere und Annalena, die uns (dankbarerweise) kulinarisch versorgen wird!

Eindrücke gibt’s wie immer auf Instagram sowie hier dann in ein paar Wochen.


Hamsterkauf mit Annalena und Valentin in Rekordzeit vor dem ersten Lauf bei Sonnenuntergang.


Bis dahin, bleibt sportlich!

David

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