How I (& you!) Survive

How I (& you!) Survive

Vor gut zwei Wochen war ich auf der Neuheitenmesse der Firma Gienger (mein alter Arbeitgeber, lang ist es her mittlerweile). Ich war dort nicht, um Jobangebote zu bekommen oder mich über neue Produkte zu informieren, sondern um ein paar alte Weggefährten zu treffen und um ein paar nette Gespräche zu führen.

Die Frage, die mir mit am öftesten gestellt wurde: „Wie verdienst du jetzt eigentlich Dein Geld?“ oder „Und, wie überlebst du so?“. Und so fremd mir diese Frage nach über 5 Jahren Selbständigkeit als Profi-Sportler, Coach und Ernährungsberater mittlerweile vorkommt, so logisch ist sie mir doch – insbesondere dann, wenn ich einen Schritt aus meiner „Sport-Bubble“ objektiv nach draußen mache. Dahin, wo Triathlon nach wie vor eine Randsportart ist und da, wo man um als „fit“ zu gelten andere Kriterien erfüllen muss, als im (Hoch)Leistungssport.

Und rückblickend gesehen, ist die Frage selbstverständlich auch absolut angebracht: So war es in den ersten Jahren definitiv nicht „einfach“. Es klafften hier und da finanzielle Lücken auf, die mir zeitweise die ein oder andere schlaflose Nacht bescherten.

Um die Frage kurz zu beantworten: In meinem Fall ist es ein Mix aus ein paar Sponsoren, die mich unterstützen (zu dem Thema Sponsoring und zu der Tatsache, dass dies nie eine Einbahnstraße ist und sein darf komme ich separat noch einmal) und aus allem, was ich mit GETactive zu bieten habe:

Coaching im Laufsport und Triathlon, Ernährungsberatungen – vom übergewichtigen Rentner bis zum FC Bayern Profi schon viel erlebt – Personal Trainings, Workshops und Vorträge.

Das ich vor Jahren Ausbildungen als Coach und Ernährungsberater gemacht habe; Selbstverständlich, aber auch gleichermaßen geschenkt. Denn es sind die Erfahrungen, die ich über die letzten Jahre gemacht habe und machen durfte die das, was ich anbiete, besonders und wertvoll machen.

Um die Antwort noch etwas auszuführen und zu zeigen „warum“ Menschen oder Firmen mit mir zusammenarbeiten wollen:

  • Ernährung: Ja, auf dem ersten Blick ist das weit hergeholt. So unterscheidet sich doch die Ernährung eines Leistungssportlers in einigen Punkten deutlich von der eines Angestellten mit 40 Stunden Bürotätigkeit. Aber: Beide Personen müssen funktionieren und in der heutigen Leistungsgesellschaft diese Leistung auch bringen.

Der Sportler endet im psychischen und/oder physischen Burn-Out, erhöht sein Verletzungsrisiko oder – ganz lapidar gesagt – bring seine Leistung nicht mehr, wenn er seine Ernährung nicht im Griff hat.

Doch selbiges gilt eben auch für den „normalen“ Menschen, der einen stressigen Arbeitsalltag hat. Und in der heutigen Zeit, in der bei Instagram und Co diese und jene Diät propagiert wird ist es umso wichtiger, einen Durchblick zu bewahren, was eigentlich wirklich sinnvoll is(s)t.

„No shortcuts“ – ein oft gebrauchter Slogan im Ausdauersport! Du kannst in einer Woche keinen 2:40h Marathon laufen, wenn du nicht das letzte Jahr hart dafür trainiert hast. Und so ist es auch mit der Ernährung. Radikale Diäten und ähnliches „funktionieren“. Zumindest kurz. Immer so lange, bis sie nicht mehr funktionieren. Und dann wird es meist ein langer Weg wieder raus aus der Sache!

Ich bin immer wieder überrascht, wie groß der Bedarf ist bei diesem Thema und auf wie viel Interesse es stößt bei unterschiedlichsten Menschen, die mir in den letzten Jahren begegnet sind!


Vortrag & Workshop über Ernährung bei APROVIS

  • Triathlon, besonders ein Ironman, wird in vielen Augen als Extremsport gesehen. Und das ist es auch. Egal ob da nun ein „Weekend-Warrior“ mit 15 Stunden mit der Stirnlampe ins Ziel kommt oder ein Spitzensportler mit 7,8,9 Stunden: Der Sport ist körperlich und mental herausfordernd und verlangt einem alles ab.

Hier kommt oft die Frage: „Hast du denn jeden Tag Lust auf dein Training?“ Meine Antwort ist da ganz klar und ehrlich: „Nein“ (Aber meistens). Natürlich gibt es in einer 30 Stunden-Trainingswoche Momente, wo man (zu) müde ist, wo man lieber Netflix schauen würde oder wo man im Schwimmbad auch mal gerne in den Wellness Bereich abbiegen würde.

Das Ziel steht aber immer über allem. Die Motivation: Absolut intrinsisch, keine Frage. Hier und da die letzten 5% auch mal durch Menschen oder Momente von außen herbeigeführt. Aber letztendlich wieder das gleiche Thema im Sport wie im Arbeitsalltag: Wir müssen liefern, egal ob wir gerade einen super Tag haben oder ob die Lust auf den Job heute mal eher nur semi ist.

Ich habe hier oft unterschätzt, welche Wirkung man als Sportler da haben kann. Sei es auf „meine“ eigenen Athleten, die auch hier und da mal einen kleinen Tritt brauchen, sei es bei Firmenveranstaltungen gegenüber den Mitarbeitern, die manchmal die zu große Herausforderung im Kopierpapier nachfüllen sehen.

Motivation muss von innen, von einem selber kommen. Aber hier und da kann man und muss man nachhelfen.

Als Sportler, der beim Training, aber auch bei vielen anderen Dingen im Alltag die „Extra-Meile“ gehen muss, um besser zu werden, kann ich hier aus den letzten Jahren Erfahrungen teilen, die spannend und übertragbar sind.

  • Prophylaxe ist besser als ein Arzttermin.

Ich behaupte oft zu manchen Leuten: „Du würdest mein Warm Up nicht mal schaffen“. Damit meine ich meine gute halbe Stunde am Morgen, die ich jeden Tag konsequent durchziehe, um mich „einsatzfähig“ zu machen für den Tag.

Wenn ich mit Firmen oder Hobbyathleten trainiere, werde ich oft mit großen Augen angeschaut, wenn ich über die Wichtigkeit von einem kurzen Aufwärmprogramm spreche.

Unabhängig davon, ob trainiert wird, oder nicht:

Nach dem Aufstehen, ist kein (erwachsender) Körper grundsätzlich dafür geeignet, „Leistung“ zu bringen.

Nun ist es hier ein kleiner Unterschied ob man um 8 Uhr 5 Kilometer schwimmt oder mit dem Fahrstuhl in den 4. Stock fährt und sich an den Computer setzt.

Aber: Die klassische Feierabend-Jogging Runde nach der Arbeit. Wie oft habe ich schon von Hobbyläufern erfahren, dass sie (völlig unnötig, wie ich immer wieder herausfinde) in eine Verletzung gelaufen sind?! Der Grund liegt auf der Hand: Unser Körper deaktiviert wichtige Muskelgruppen bereits nach weniger als einer Stunde sitzender Tätigkeit.

An Sport ist ohne eine kurze Aktivierung nicht zu denken. Eigentlich.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass (teils chronische) Klassiker wie Rückenschmerzen, Knieschmerzen oder auch Nackenschmerzen sich einfach in den Griff bekommen lassen: Mit einer 10-minütigen Bewegungsroutine die es zumindest einmal am Tag auszuführen gilt.

Auch hier gibt es also wieder eine Brücke zwischen dem Leistungssport und dem Arbeitsalltag: Wir wollen und sollen funktionieren. Möglichst ohne Ausfallzeiten.


Vortrag über Ernährung für IB Spiegl & GVG München im November 2024

Nun soll das kein „lieber Leser, bitte schreib mir nun sofort eine Buchungsanfrage“ Aufruf sein, sondern einfach eine ausführliche Antworte auf diese Frage. Klar, ein wenig Werbung in eigener Sache – aber das ist Sport ja eigentlich meisten.

Mir war und ist es wichtig zu zeigen: Auch wenns sportlich mal nicht ideal läuft, auch über einen längeren Zeitraum, kann man aus seinem Werkzeugkoffer einige Tools herausnehmen und für andere Leute ab und an auch einen Mehrwert bieten.

Gleiches gilt für das Thema „Sponsoring im Sport“. Hier zeige ich im Teil 2 anhand eines Beispiels, dass Sponsoring für beide Seiten einen großen Nutzen haben kann (und sollte).

Und: Die Frage, nach dem „Überleben“ ist somit beantwortet. Ich stelle mir diese Frage tatsächlich bei anderen Menschen fast (auch) täglich! Zum Beispiel nach dem Schwimmtraining, wenn man(n) unter der Dusche steht. Nicht jedoch die Frage, nach dem „finanziellen Überleben“, sondern nach dem „tatsächlichen Überleben! You know!? 😉

Danke fürs Lesen und sportliche Grüße

David

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