
Teil II
Sponsoring – was ist das überhaupt?
„Sponsoring ist die Unterstützung von Personen, Organisationen, Projekten oder Veranstaltungen durch Unternehmen, meist finanziell oder durch Sachmittel. Im Gegenzug erhalten die Sponsoren Werbemöglichkeiten und Imagevorteile.“
Das ist die Antwort, die man bei google bekommt, wenn man fragt.
Und grundsätzlich geht es dabei in zwei Richtungen:
- Absoluter Spitzensport mit extrem hoher Reichweite.
- Regionale Unterstützung von Vereinen und lokalen Veranstaltungen / Sport-Events
Einzelsportler in Randsportarten bleiben hier häufig (verständlicherweise) auf der Strecke.
Ich greife logischerweise das Beispiel Triathlon auf, da ich hier mehr mitreden kann, als beim Bogenschießen oder Schachspielen.
Auch wenn Triathlon in den letzten Jahren exponentiell gewachsen ist in allen möglichen Richtungen, so ist die mediale Aufmerksamkeit immer noch ein sog. „special interest“ – weit hinter Fußball, Wintersport und auch ähnlichen Sportarten wie Radsport.
Selbst die PTO Events, die top vermarktet sind und sogar den Weg ins TV geschafft haben (dafür sind sie erfunden, da sie kürzer und spannender sind als Ironman Events) sind außerhalb der Triathlon Bubble eher unbekannt.
Kurzer Test gefällig?
Sprich 10 Menschen auf er Straße an. Von diesen 10 können 7-8 etwas mit dem Begriff „Hawaii“ anfangen. PTO? Selbst einige „meiner“ Athleten können damit (noch) wenig anfangen.
Deshalb ist es von außen betrachtet absolut logisch, dass eine Sportart wie Triathlon schlechter bewertet und unterstützt wird, als die genannten anderen.
Das eine Regionalliga Spieler weniger trainiert, als ein ambitionierter Hobby-Triathlet, sei an dieser Stelle erwähnt, jedoch für den Zweck eines Sponsorings absolut irrelevant.
Um im Triathlon wirklich gut gesponsort zu werden, braucht es Reichweite über die Sportart hinaus. Frodeno hatte dies als erster und zu seiner Zeit (und immer noch teilweise) einziger wirklich nachhaltig und überragend geschafft.
Auch hier klappt der Fußgängerzonen Test übrigens: Frag mal nach Rico Bogen, Frederik Funk oder Jan Stratmann – alles extrem bekannte Gesichter in der Triathlon Welt. Außerhalb dieser „Bubble“ kennt man Frodeno, Lange, vielleicht noch Kienle – dann wird es relativ schnell eng.
Aber: Hier hat sich in den letzten Jahren gewaltig etwas getan. Auch ohne diese Leuchtturm-Strahlkraft haben die besten der Welt (dazu zählen alle der oben genannten) Unterstützer aus der Branche und von außerhalb, die dazu beitragen, dass der Sport professioneller geworden ist und sich solche Top-Athleten voll auf den Sport konzentrieren können.
Betrifft also: Die, die extreme Reichweite haben. Die, die extrem gut sind (Top 50 der Welt, grob geschätzt.)
Wenn wir uns die Entwicklung der Zeiten anschauen bei 70.3 und Full-Ironman Rennen aus aller Welt wird aber schnell klar: Du brauchst eine Mega-Leistung, um mittlerweile auf Platz 20-30 zu gelangen. Die Abstände sind mittlerweile so klein, dass der Unterschied zwischen einer vermarktbaren Platzierung und einem Platz im Mittelfeld oder hinterem Drittel fließend ist.
Das bedeutet also: Es gibt viele viele Athleten, die super Leistungen bringen, aber sowohl vom Preisgeld als auch von den Möglichkeiten der Vermarktung her, leer(er) ausgehen.
Gerade jetzt wieder beim Ironman 70.3 Jesolo; Top Geschwindigkeiten und Leistungen, aber wirklich „vermarktbar“ ist trotz Live-Übertragung ein Platz 34 oder so halt nicht.
Im Gegenteil: Da wird von außen eher schnell mal hinterfragt, was da denn los war – ungeachtet der unfassbaren Leistung, die vor 5 Jahren wahrscheinlich fürs Podium gereicht hätte. Jetzt ist eben die Dichte eine andere.
Worauf will ich hinaus?
Um es auf den Punkt zu bringen: Ein Sponsoring im Triathlon – wenn du nicht zu den absoluten Top Profis der Welt gehörst – muss eine Zusammenarbeit sein, die auf beiden Seiten einen Mehrwert bringen kann.
Klar, es gibt auch Ausnahmen: Der enthusiastische Privatier von nebenan, der jeden Tag beobachtet, wie viel du trainierst und so … PS: Habe ich so nicht. Haben die meisten wahrscheinlich nicht.
Ich schätze mich glücklich und dankbar, seit Jahren einige Firmen an meiner Seite zu haben, die mich unterstützen. Aus unterschiedlichen Gründen und mit unterschiedlichen Beträgen. Aber ohne diese Unterstützung wäre der Versuch, 2020 den Schritt in den Profi-Bereich mit einer gleichzeitig neu gegründeten Selbstständigkeit zu wagen, unmöglich gewesen.
Am Beispiel meiner Zusammenarbeit mit der Firma Aprovis aus Weidenbach möchte ich ein bisschen zeigen, wie es dazu kommen kann (da gehört nämlich auch viel Glück dazu) und wie so ein Sponsoring gelebt werden kann – und das über mehrere Jahre; Seit September 2021 um genau zu sagen!
Das Ganze startete durch puren Zufall: Auf der Homepage von Aprovis war ein „Triathlet“ abgebildet, der die Leistung und Langlebigkeit der Wärmetauscher quasi symbolisieren sollte. Es war ein gekauftes Stock-Foto und eine befreundete Mitarbeiterin der Firma hatte den Vorschlag, an die Stelle doch einen „echten“ Triathleten zu setzen, der auch noch aus der Region kommt.
So kam der Kontakt zu Stande.
Wenige Zeit später saß ich mit den Geschäftsführern Henning Adelt und Markus Heusch zusammen und wir skizzierten einige Ideen, die man gemeinsam umsetzen könnte.
Auf der Website www.aprovis.com sieht man mich auf dem Rad und auch auf den Aprovis Meterstab habe ich es geschafft! 😉

Wie schon in Teil I dieser kleinen Blog-Reihe aufgezeigt, kommen hier wieder die Features in Spiel, die sich aus Sportler und Coach/Ernährungsberater ergeben und die man in einer Firma sehr gut platzieren kann.
So hatten wir über die Jahre verschiedene gemeinsame Aktionen rund ums Thema Ernährung und Bewegung. Die Aprovis-Gesundheitswoche ist zum Beispiel jedes Mal ein fixer Termin in meinem Kalender!
Diese Woche finde ich immer richtig top organisiert mit viel Input rund um Ernährung, Sport, Gesundheit im allgemeinen. Tatsächlich habe ich dieses Beispiel immer parat, wenn ich mit anderen Firmen über derartige Themen spreche – weil sowas einfach wichtig ist und manchmal wichtiger, als nur Zahlen, Daten, Fakten!
Dabei sei auch gesagt: Sponsoring ist in diesem Fall dann auch ein Geben und Nehmen, wo mal mehr und mal weniger passiert.
Für mich ist es eine extreme und wichtige Sicherheit, dass ich mit einem Betrag im Jahr rechnen kann, den ich Anfang eines jeden Jahres in Rechnung stellen darf. Für die Firma ist ein Vorteil, jederzeit für gewisse Events oder Themen auf mich zurückgreifen zu können.
Ob dann eben „nur“ ein kleiner Lauf-Workshop stattfindet, oder ein Vortrag, ein Ernährungs-Workshop, der dann schon auch mal den ganzen Tag zuzüglich sehr vielen Vorbereitungen benötigt, spielt dann in dem Moment keine Rolle; Es geht um die gelebte Zusammenarbeit, die beiden Seiten wichtig ist.
Und da geht es eben um mehr, als nur einen Schriftzug auf dem Anzug zu präsentieren.
Bei Aprovis wird – so habe ich zumindest von außen das Gefühl, wenn ich vor Ort bin und auch Gespräche mit Mitarbeitern führe – das Thema Gesundheit und Mitarbeiterzufriedenheit großgeschrieben.
Das geht bei Kleinigkeiten los, dass zum Beispiel der Kaffee und sämtliche Getränke in der Firma für die Mitarbeiter kostenlos sind. Geht aber weiter: Die Mitarbeiter können in der Mittagspause eine Runde joggen gehen oder mit dem Rad zur Arbeit kommen, weil es dort (kostenfreie) Duschen gibt. Zum City Lauf in Ansbach kann man sich anmelden – unabhängig der Distanz trägt die Firma die Anmeldegebühren!
Solche Dinge sorgen für einen guten Spirit untereinander und ganz nebenbei: Für ein aktives Miteinander – get active in Business-Edition, sozusagen!
Ich bin immer gerne bei der Firma, weil ich das Gefühl habe, man arbeitet dort nicht gegeneinander, sondern miteinander.
Sponsoring ist also mehr, als nur Geld von einer Firma zu bekommen. Und es ist in den meisten Fällen auch mehr, als nur einen Firmennamen zu zeigen.
Trotz des sportlich gesehen sehr schwierigen Jahres 2024 (und bis jetzt auch 2025) kann und konnte ich hier Aktionen durchführen und auch ohne Wettkampfleistungen eine „Gegenleistung“ bringen – das ist mir persönlich extrem wichtig.
Gleichzeitig freue ich mich, wenn es dieses Jahr auch mal wieder sportlichere Zeiten gibt, in denen ich zurück an der Startlinie bin und meine Sponsoren und Firmen präsentieren kann! Eine gute Wettkampfleistung ist das Beste, was man als Sportler zurückgeben kann – egal ob diese dann „vermarktbar“ ist oder nicht. Aber genau dafür steht man jeden Tag auf.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle meine Sponsoren und Partner!
APROVIS
SHK GmbH
IV Holubek
Büro TBS Ralph Stigler
Fast Forward Wheels (FFWD)
Sponser
ReneRosa
Zweirad Uhl
Und zum Abschluss noch:
Sportlich gibt’s auch (endlich positive) Neuigkeiten. Da aber nun die Aufmerksamkeit rapide abnimmt, gibt’s diese News im nächsten Blog!
Danke fürs Lesen!
Sportliche Grüße
David
